Rückhalt von Mikroplastik in Retentionsbodenfilter
Das Promotionsprojekt "ReMiRe" hat das Ziel, den Verbleib und den Rückhalt von Kunststoffpartikeln in Retentionsbodenfiltern (RBF) zu untersuchen. Mischwasserüberläufe und Oberflächenwässer aus getrennten Kanalisationssystemen stellen große Emissionsquellen für Kunststoffpartikel dar. Obwohl vermehrt RBF eingesetzt werden, ist derzeit noch wenig bekannt über den Rückhalt von Kunststoffpartikeln in diesen Filtersystemen. Bisherige Forschung hat sich hauptsächlich auf aquatische Systeme konzentriert, wobei der Verbleib von Kunststoffpartikeln in terrestrischer Umgebung kaum erforscht wurde.
In einer ersten Phase des Promotionsprojektes sollen die Transportmechanismen von Kunststoffpartikeln im RBF-System analysiert werden, um festzustellen, ob es zu einer Akkumulation von Partikeln kommt oder ob die Drainage als Emissionsquelle für Kunststoffpartikel dient. Hierfür wird ein Modellversuchsstand im Labormaßstab entwickelt werden, um unter kontrollierten Bedingungen einzelne Einflussfaktoren untersuchen zu können.
Darauf aufbauend soll ein Scale-up der Laborversuche erfolgen, um den Verbleib von Kunststoffpartikeln in einem realitätsnäheren Maßstab und Umgebung zu analysieren. Die gewonnenen Ergebnisse sollen einen wesentlichen Beitrag zur Grundlagenforschung zu Kunststoffpartikeln in RBF-Systemen leisten und können auf weitere terrestrische Systeme übertragen werden. Zudem ist eine Weiterentwicklung des Laborversuchsstand geplant, um Optimierungsmöglichkeiten des Behandlungsverfahrens zu testen.
Parallel dazu soll die derzeitige Situation des Kunststoffpartikel-Rückhaltes durch ein Monitoring einer neugebauten großtechnischen RBF-Anlage an der Kläranlage Aachen-Soers erfasst und bewertet werden. Ziel ist es zu klären, in welchem Maße Mischwasserüberläufe und Drainageabflüsse von RBF-Anlagen unter realen Bedingungen zur Emission von Kunststoffpartikeln in die Umwelt beitragen.