Opti-Float – Optimierte Reduktion von AFSfein, Schwermetallen und prioritären Stoffen aus Niederschlagswasser von Verkehrsflächen in RiStWag-Anlagen durch den Einsatz von Floating Treatment Wetlands
Die Bedeutung der Reduktion von prioritären Stoffen aus Straßenabwässern nimmt im Zuge der fortschreitenden Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie zu. Zahlreiche Untersuchungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, wie stark Straßenabwasser mit Schwermetallen wie Cadmium, Kupfer, Blei und Zink sowie polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, kurz PAK, und Mineralölkohlenwasserstoffen, kurz MKW, belastet ist.
Einen wichtigen Bestandteil der Niederschlagswasserbehandlung in Mordrhein-Westfalen bilden die circa 1.000 Regenklärbecken, von denen circa 600 im Dauerstau betrieben werden. Regenklärbecken im Dauerstau, kurz RKBmD, sind nahezu baugleich mit den RiStWag-Anlagen (Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in Wasserschutz-gebieten), die für die Straßenentwässerung eingesetzt werden. Der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen betreibt derzeit circa 1.000 RiStWag-Anlagen.
Die Einleitungen aus diesen Becken stellen teilweise eine erhebliche Belastung für Gewässer und Versickerungsflächen dar. Über die Wirksamkeit ihres Rückhalts von Feinpartikeln, kurz AFSfein, gibt es bislang keine eindeutigen Aussagen.
Daher soll an zwei großtechnischen Beckenanlagen an der Bundesautobahn A 3, dem Autobahnkreuz Köln-West und der Anschlussstelle Mülheim, östlicher Kölner Autobahnring, untersucht werden, wie sich der Rückhalt des AFSfein, ausgewählter Schwermetalle, PAK und MKW bei derzeitiger Ausgestaltung darstellt und ob sich der Rückhalt durch den Einsatz von „Floating Treatment Wetlands“ verbessern lässt. Dabei handelt es sich um bepflanzte Flöße, deren Bewuchs besonders lange Wurzeln im Wasser ausbildet. Es soll zudem untersucht werden, ob die Kombination von RiStWag-Anlagen mit Floating Treatment Wetlands, kurz FTW, eine vergleichbare oder sogar verbesserte Reinigungsleistung gegenüber der Kombination von RiStWag-Anlagen mit Retensionsbodenfilter, kurz RBF, aufweist. Dabei sollen die Aspekte Regenerationsfähigkeit der Aufnahmekapazität von Schwermetallen, betrieblicher Aufwand und Kostenvergleichsrechnungen ebenfalls in die Bewertung aufgenommen werden. Aus den gewonnenen Erkenntnissen sollen vergleichende Kostenrechnungen für die Kombination von RiStWag-Anlagen und RBF bezüglich AFSfein und der Kombination von RiStWag-Anlagen mit FTW erstellt und deren Leistungsfähigkeit zum nachhaltigen Rückhalt der benannten Zielparameter beurteilt werden. Außerdem soll die mögliche Lebensdauer der Anlagen miteinander verglichen werden. Aus den Erfahrungen, die mit dem Betrieb gewonnen werden, sollen Handlungs- und Betriebsempfehlungen entwickelt werden.
Informationen zum Forschungsvorhaben Opti-Float
Fördermittelgeber
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW
Laufzeit
Mai 2016 bis Mai 2019
Projektbearbeiter
Jan Ruppelt M.Sc.
Projektpartner
Institut für Molekulare Ökologie der Rhizosphäre, RWTH Aachen University
Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen