Ökotoxikologische Bewertung von Reifenabrieb in Niederschlagabflüssen stark befahrener Straßen

  Straßenabwasserprobe Urheberrecht: © Jessica Brockob

  Standort der Probenahme Urheberrecht: © Luc Meyers

Die Einträge von Reifenabrieb über Straßenabwässer in die Umwelt sind bisher in der Literatur in Bezug auf quantitative Angaben nur wenig untersucht worden. Straßenabwässer setzen sich dabei aus abfiltrierbaren Stoffen, polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, Mineralölkohlenwasserstoffen, Schwermetallen sowie Reifen-, Fahrbahn- und Bremsabrieb zusammen. Der Anteil des Reifenabriebs ist aufgrund des Anteils des Synthesekautschuks (Styrol-Butadien-Kautschuk) als Mikrokunststoff (Kunststoffpartikel < 5 mm) zu definieren. In Bezug auf Reifenabrieb stellt dieser im Vergleich zu anderen Mikrokunststoffquellen mit Abstand den größten jährlichen Umwelteintrag dar.

Aufgrund fehlender Forschungsarbeiten, die den Eintrag von Reifenabrieb in die Umwelt quantifizieren und das damit verbundene ökotoxikologische Risiko abschätzen, wird im interdisziplinären Forschungsprojekt RoadTox Reifenabrieb von Niederschlagswasser inner- und außerörtlichen Straßen sowie Bundesautobahnen quantifiziert werden. Zur Priorisierung notwendiger Maßnahmen, die einen Umwelteintrag minimieren, wird eine ökotoxikologische Risikoabschätzung der verschiedenen Einträge vorgenommen. Hierzu werden umfassende Biotests durchgeführt sowie umweltanalytische Parameter bestimmt, die kombiniert mit Literaturdaten in eine aussagekräftige Risikoabschätzung des Eintrags von Reifenabrieb in die Umwelt einfließen.

Ziel des Projektes ist es anhand der Probenahmen und der analytischen Auswertungen eine ökotoxikologische Risikoabschätzung durchzuführen sowie Handlungsempfehlungen für die Praxis abzuleiten. Insgesamt kann somit Wissen über die Zusammensetzung von Straßenabwässern und die darin enthaltenden Schadstoffen erlangt werden, wobei der Fokus nicht auf den einzelnen Reifenabriebpartikeln liegt, sondern auf der ökotoxikologischen Gesamtwirkung der Straßenabwasserproben.

 

Informationen zum Forschungsvorhaben RoadTox

Fördermittelgeber

Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW

Laufzeit

Januar 2021 bis Dezember 2023

Projektbearbeiter

Dr. rer. nat. Simone Lechthaler
Regina Dolny, M. Sc.
Prof. Dr. Volker Linnemann